Donnerstag, 5. Oktober 2006

Jesus Skins

Thor war ein Verbrecher
Und Odin war ein Thor
Und wer an solche Scheisse glaubt
Den knöpfen wir uns vor

aus:
"77 heißt Grüß Gott und 88 Nazischrott" (Jesus Skins)

Wer zurückliegenede Artikel von mir gelesen hat wird vielleicht schon bemerkt haben, dass ich der gesamten merkwürdigen Christenrockbewegung eher skeptisch gegenüber stehe. Das hat auch gewisse und vor allem berechtigte Gründe. Anders verhällt es sich in diesem Fall bei der Lustigen Band "Jesus Skins", welche versucht dem Publikum die Bibel näher zu bringen aber gleichzeitig straighten OI! macht und auch das einfache Leben des Durchschnitts-Skinheads besingt. An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass man wenn man den Rest des Artikels lesen will aber die Meinung über Skinheads vertritt, die von den Medien suggeriert wird sich vorher noch durch neutralere Quellen kundig machen soll was es überhaupt bedeutet Skinhead zu sein.
Die Jesus Skins sind eine lustige OI-Gruppe, die 1997 in Hamburg gegründet wurde und sich neben andere tollen bands wie Loikämie oder den Broilers in die elitäre Spitzengruppe deutschsprachiger Skinheadmusik gemausert hat. In neun Jahren Bandgeschichte hat die Gruppe diverse Alben rausgebracht und sind auf Samplern wie "Knock Out" neben Szenegrößen wie beispielsweise Cock Sparrer zu finden.
Jesus Skins sind zwar gläubige Christen, die sich zu Jesus bekennen stehen aber im Gegensatz zu den Institutionen der christlichen Kirche egal ob katholisch oder protestantisch. Innerhalb dieser Konstitutionen sind die Jesus Skins auch nicht gerade beliebt vielleicht wegen des martialischen Auftretens, welches in der gesamten Geschichte der Religion ja keine Tradition hat und wahrscheinlich auch weil man Jugendliche wohl eher durch übelste Mainstream-Scheisse Marke P.O.D. oder die singende Heulboje Xavier Naidoo für den Glauben gewinnen kann. Also ist das einzige Argument gegen die Jesus Skins schon entkräftet weil sie ja schließlich nicht für dieses bedrohliche Religions-Revival stehen, welches nun leider auch Deutschland heimzusuchen scheint.
Die positiven Aspekter der Jesus Skins sind natürlich die Themen, die in ihren Liedern angesprochen werden. Neben den religiösen Passagen, welche augenzwinkernd auch Skinhead-Ideale verbreiten ("Wir bringen euch kein Myhrre, wir bringen euch kein Gold, wir bringen euch Bier und Bibeln, denn das ist gottgewollt") geht es natürlich um zahlreiche Alkoholexzesse, Fußball, Prügeleien und auch oftmals gegen Nazis, also um das einfache Leben des Working Class Heros. Alles in allem finde ich die Band "rattenscharf" und hoffe, dass sie noch lange bestehen bleibt und die Musiklandschaft auch weiterhin mit ihrer lusitgen Oi-Musik beglückt.

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