Sonntag, 5. September 2010

Adele Addi!

Auf dem Parkplatz vor dem Trierer Rathaus sitzt ein einsamer Mann in seinem grünen, abgewaschenen Bundeswehrparka auf einem so genannten Palestinensertuch, und hält ein Pappschild in die Höhe. Laut skandiert er „Hitler raus!“, was einige Passanten sichtlich irritiert, andere wiederum völlig kalt lässt. Der Mann heißt Alex, ist 23 Jahre jung, Politikstudent aus Berlin, und er ist vor allem Hitler-Hopper.
Hitler-Hopping ist das gezielte Bereisen von Städten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Adolf Hitler posthum zu ächten, indem sie ihm das Ehrenbürgerrecht zu entziehen. Immer noch gibt es in Deutschland hunderte Städte, die Adolf Hitler in der Zeit der Unterwerfung des deutschen Volks durch das Naziregime zum Ehrenbürger ernannten, diesen Schritt aber bisher nicht rückgängig machten. Nun wurde im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesländer eine neue Welle losgetreten und viele Städte wollen nun, 65 Jahre nach der Befreiung Deutschlands, Hitler loswerden. So auch Trier, welches bereits im Frühjahr 1933 nach einer flammenden Rede des damaligen Bürgermeisters Heinrich Weitz den einstigen Führer ehrte. Auf Ansinnen des SPD-Politikers Christoph Grimm wurde bereits 1979 der Versuch gestartet, dies wieder rückgängig machen, doch wurde dieses Unterfangen vor allem von der CDU und dem OB Champions League Wagner nach einer sehr emotionalen Debatte („Arschloch“ „Wichser“ „Hurensohn“ um nur einige der damals verwendeten Wörter zu nennen) niedergeschmettert. Hitler sollte bleiben.
„Hitler muss weg!“, ruft Alex, als ein schnauzbärtiger Beamter aus dem Rathaus kommt. Der Mann erschrickt und verschwindet sofort wieder zurück ins Amtsgebäude. So muss er auf seine Zigarettenpause verzichten, was seiner Gesundheit wohl zu Gute kommt. Insgesamt sehen die Bürger Alex Alves Arbeit positiv. Ein junges Mädchen bringt ihm etwas zu essen, und ab und an bekommt er sogar etwas Geld zugesteckt, damit er auch mal zum Frisör könne. Manche Passanten erheben sogar die linke Faust und singen „Bella Ciao“, was Alex allerdings stoisch ignoriert, da er zum einen kein Englisch versteht und zum anderen auch nix mit „Kommunistenpack“ zu tun haben will.
Doch nicht jeder ist mit dem Studenten einer Meinung. Eine mit Einkaufstaschen bepackte Rentnerin pirscht sich an, wedelt drohend mit ihrem Schirm, und beschimpft ihn als Netzbeschmutzer. Er zöge das Volk der Deutschen mit seiner Antihaltung in den Dreck. Ein echter Deutscher tue, was man ihm sage, und verhalte sich niemals auch nur im Ansatz kritisch gegenüber seiner Regierung. Als ihr Alex erklärt, dass eben mit jener Attitüde das dritte Reich und die Shoa erst ermöglicht wurden, entgegnet sie ihm, dass sie und die restlichen Deutschen doch gar nichts von den Lagern gewusst hätten. Scimus nos nihil scire!
Innerhalb der gaffenden Leute, die sich um die alte Frau und den Hitlergegner gesammelt haben, fängt plötzlich ein kleiner Junge an zu weinen. Er versteht das alles nicht, denn er ist ja noch ein Kind. „Warum magst du Hitler nicht? Was hat der Mann dir denn getan?“, plärrt er Alex an, der gewohnt sachlich argumentiert: „Dit war ne janz jemeine Person, Kleener. Der hat die Juden umjebracht.“ Die Rentnerin mischt sich ein: „Welche Juden denn? Ick hab hier noch keene jesehn.“ Bevor sie eine Erklärung darbieten kann, warum sie die Berliner Schnauze assimiliert hat, wird es jedoch hektisch. Die Stimmung ist bereits auf dem Siedepunkt, da kommen plötzlich circa 20 Menschen um die Ecke, trommeln Bongos, und singen. Von „Hitler, du Zigeuner“ über „Hitler, wir wissen wo dein Auto stand“, bis zu „Zieht dem Hitler die Lederstiefel aus“ ist jeder Gassenhauer dabei und es herrscht mittlerweile richtige Stadionatmosphäre.
Die Luft riecht süßlich. Ich frage Alex, ob er wisse, was hier vor sich gehen würde. „Dit sind die Spacken vom ASTA, Alter.“, gibt er zu Antwort. Ich bin kurzzeitig verwirrt, da der ASTA scheinbar auch gegen Hitler ist, und dies Alex ja eigentlich gefallen müsste, doch er erklärt mir, dass die Leute vom ASTA alles andere als cool seien. Sie seien „erlebnisorientiert“, was bedeutet, dass die jungen Menschen angeblich auf Rabatz aus sind.
In der Tat, geht es vielen ASTA-Mitgliedern und Sympathisanten nicht immer um fruchtbare Diskussionen, oder konstruktive Kritik, sondern viel mehr um Aufmerksamkeit. Wenn man jüngsten Studien des Institus für ASTA-Studien in Mainesville/Ohio folgt, leiden über 65% aller Beteiligten einer ASTA-Aktion an ADHS, einer psychischen Störung, die sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit sowie Impulsivität und häufig auch Hyperaktivität auszeichnet.
Alex ist sauer. „Die stehln mir hier komplett die Show, mit den scheiß Trommeln. Wie soll ick denn mit meinem Pappschild jegen ankommn?“, sagt er und packt ein ASTA-Mitglied am Schlafittchen. Er rüttelt den Studenten kräftig durch und sammelt das Kleingeld, das herunterfällt darauf ein. „Fürn kleenes Bier, nachm protestieren.“, murmelt er mir zu und zwinkert keck grinsend. Doch das freche Grinsen des Politikstundenten wird durch eine heranrauschende Faust jäh unterbrochen. Alex taumelt aus einer wild gewordenen Menge von aufgebrachten Studenten heraus und fällt zu Boden. Ich bringe mich in Sicherheit, um aus einer respektablen Distanz zu beobachten, ob der Hitler-Hopper den Kampf gegen die Hitler-Feinde überleben wird.
Die Situation scheint nun komplett außer Kontrolle geraten zu sein. Doch zum Glück öffnen sich die Pforten des Rathauses. Der Stadtrat erscheint, um seine Entscheidung zu verkünden. Hitler ist draußen. Der 2. September sollte der Schicksalstag für den Usurpatoren werden. Hitler ist nicht länger Ehrenbürger Triers.
Jubel. Gellende Schreie. Bunte Fahnen. Der mittlerweile brechend gefüllte Parkplatz vorm Trierer Rathaus ist in Ekstase. Es wird gefeiert, geschunkelt, getanzt. Der Kirchenchor Pallien stimmt kurzerhand das Te Deum an. Einige brechen auf um einen Autokorso zu starten. So etwas hat man zuletzt bei der WM gesehen. Der ASTA boxt sich den Weg nach vorne durch. Eine Hitlerfigur aus Pappmaché in Echtgröße wird aufgestellt. Jeder, der möchte darf ihr ein Mal in den Hintern treten. Oder ein Foto mit der Figur machen; je nach Gusto.
Nach einer guten Stunde leert sich der Platz allmählich. Der ASTA hat einen Demonstrationsmarsch für den Frieden, und für die Menschenrechte, und gegen Homophobie , und gegen George W. Bush, und gegen Atomkraftwerke, und für vegetarische Schnitzel, aber gegen Fastfoodrestaurantketten, und Discounter, und auch gegen Amtsmissbrauch, und sogar gegen Kirschstreusel als Nachspeise beim Stammessen in der Mensa gestartet und zieht trommelnd Richtung Universität, wo gegrillt, getanzt, und gesungen werden soll. We shall overcome.
Auch Alex bricht auf. Enttäuscht darüber, dass der ASTA die Aufmerksamkeit mehr auf sich ziehen konnte als er selbst, geht er Richtung Altstadt, um von dem Geld, das er dem „ASTA-Spasta abjezogen“ hat einen trinken zu gehen. Ich habe keine Lust mich zu beteiligen und wähle mit meinem Handy die Telefonnummer eines Taxiunternehmens. Während ich auf das Taxi warte, komme ich ins Gespräch mit einem Straßenfeger, der auf dem vereinsamten Parkplatz den Unrat beseitigt. Verbittert sagt er: „So is dat in Deutschland. Den Hitler baut Scheiße, und wir uffrechten Deutschen dürfen uffräumen.“

Montag, 31. August 2009

Do the hustle.

Nach einem holprigen Saisonbeginn, der mit nur einem Punkt aus vier Spielen ein nicht zufrieden stellendes Resultat fand, waren die Hasseler zu Gast, um dem TuS einen Sieg zu bescheren. Das Spiel begann offen mit Chancen für beide Seiten. Beide Mannschaften konnten auf ein technisch versiertes Mittelfeld zurückgreifen, welches gelegentlich Akzente nach vorne zu setzen, vermochte. Mit zunehmender Spieldauer schlug sich das Momentum auf die Seite der Gastgeber und Rubenheim konnte binnen fünf Minuten durch eine Traumkombination der Marke Weyer/Freis und einen Tarnkappenschuss von Dennis Kempf mit 2:0 in Führung gehen. Sichtlich konsterniert bekamen die Vorstadtgäste erst ein mal 10 Minuten lang nichts auf die Reihe, bis Rubenheim sich dazu entschied das Zepter kurz vor der Pause noch ein mal aus der Hand zu geben und den Anschlusstreffer zu kassieren.
In der zweiten Hälfte wurden dann die Seiten getauscht. Rubenheim zog sich ein wenig zurück um auf Konter zu lauern, während Hassel nun auf den Ausgleich drängte. Ein mal waren die Gäste fast so weit, doch wurde das erzielte Tor vom Schiedsrichter nicht anerkannt, weil dieser zuvor eine Abseitsposition bemerkt hatte. Erzürnt versuchten die Hasseler weiterhin das Rubenheimer Gehäuse zu stürmen, scheiterten aber immer wieder an eigenem Unvermögen oder an der insgesamt gut sortierten Rubenheimer Hintermannschaft. Schlussendlich blieb es beim 2:1 und folglich kamen die Ruumser zum ersten Dreier der Saison, welcher sie in der Tabelle ins Mittelfeld katapultierte.

Aufstellung: Hubert Hauck, Andreas Lenert, Florian Kaschube, Benjamin Schöndorf, Thomas Freis, Stephan Blatt, Nicolas Welsch, Elmar Weyer, Franz Sand, Dennis Kempf, Jörg Anna

Bank: Eugen Beck, Andreas Gölzer, Philipp Leiner

Tore: Thomas Freis, Dennis Kempf

Freitag, 7. August 2009

Die Personalpolitik der Bundesliga und ihre Auswirkungen auf eben diese

Victoriam vel abruptionem ludi

Inhalt: 1. Einleitung
1.1 Zur Methodik
2. Die Vereine
2.1 Wolfsburg
2.2 Bayern
2.3 Stuttgart
2.4 Köln
2.5 Mainz
2.6 Bremen
3. Fazit

1. Einleitung

Heute beginnt endlich die neue Bundesligasaison. Ob der zahlreichen personalen Veränderungen im Spieler- sowie im Trainerbereich darf man gespannt sein ob sich die Neueinkäufe und die von zahlreichen Medien beschworene „konservative Revolution“ lohnen werden. Ziel dieser Hausarbeit ist es auf einige Vereine näher einzugehen und „gewagte, bis behinderte“ Thesen aufstellen.

1.1 Zur Methodik
Für das Verständnis dieser Arbeit setze ich Grundkenntnisse voraus. Der Rezipient sollte die Vereine, die behandelt werden zumindest kennen und einen soliden Gesamtüberblick über die Bundesliga und ihre Transfers haben. Die Arbeit fasst wesentliche Transfers zusammen, bewertet diese und bettet sie in einen größeren Kontext ein. Hauptquelle der Arbeit ist www.kicker.de

2. Die Vereine

Dieser Abschnitt dient zur Zusammenfassung der Transferpolitik der wichtigsten Vereine 2009. Ich werde näher auf einzelne Meisterschafts- und Abstiegskandidaten eingehen und Prognosen abgeben.

2.1 Wolfsburg

Der VFL Wolfsburg wurde im letzten Jahr unter dem Regenten Felix Magath Meister, ohne vorher bei der Fangemeinschaft Deutschlands vorher um Erlaubnis gefragt zu haben. Prompt wurde der Trainer entlassen und mit Armin Veh ein würdiger Nachfolger angeworben, der die Mannschaft wieder an die Spitze führen soll. Dies wird allerdings nicht gelingen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Nichtsdestotrotz wird die Werkself abermals einen Platz im oberen Drittel der Tabelle belegen und Fußballdeutschland mit einer sensationellen Rückrunde in Bann ziehen.

2.2 Bayern

Bayern hat sich prominent verstärkt. Neben einem Russen und noch ein paar anderen Spielern kam in der Transferperiode Nationalstürmer Mario Gomez zum Rekordmeister. Dieser wird zusammen mit Klose, Toni und Müller die Vierersturmkette bilden und die Batzis zur Meisterschaft ballern. Es kann gar nicht anders kommen, denn mit Louis van Gaal hat Bayern einen lustigen Holländer verwechselt, welcher eine klare Linie hat und die Spieler einfach verdrischt, wenn sie nicht genügend Leistung bringen. Und wer will sich schon von einem Holländer verprügeln lassen?

2.3 Stuttgart

Die haben einen Altbekannten erworben: Hleb; und noch einen anderen Russen. Wenn den Bayern einer Paroli bieten kann, dann Stuttgart.

2.4 Köln

Für das 2. Bundesligajahr hat auch der FC einige Veränderungen vollzogen. Michael Meier hat wie schon ein mal Geld aus dem Hut gezaubert und neben dem Nationalmannschaftsrabauken und Kapitänsschänder Lukas Podolski verpflichtet. Dieser wurde dort wie ein Messias empfangen, muss aber erst noch beweisen, dass er als Nationalspieler dem Druck von ZWEI laufenden Wettbewerben gewachsen ist. Zudem entwickelt sich Köln immer mehr zu einem Endlager für die portugiesische Nationalmannschaft; eine Entwicklung, die ich nicht gut heiße und dem FC den Abstieg wünsche; dann kann ich auch dorthin wieder zum Auswärtsspiel fahren.

2.5 Der Depp

Der Depp hat noch vor dem ersten Spieltag seinen Trainer entlassen. Was gibt es mehr zu sagen? Raus mit denen.

2.6 Bremen

Das große, unbeschriebene Blatt ist Werder Bremen. Nachdem der Superstar der pittoresken Wesermetropole den Rücken gekehrt hat, bleibt abzuwarten, ob die U21-Dribbler Özil und Marin diese Lücke schließen können. Doch nicht nur Marins Verpflichtung ist sensationell. Bremen hat es tatsächlich geschafft in den Anden den unehelichen Sohn Hansi Hinterseers zu finden und ihm direkt einen Vertrag angeboten. Folgende Graphik macht anschaulich, dass die beiden Personen (Hansi und Moreno) sich lediglich in der Haarfarbe unterscheiden, ansonsten jedoch völlig gleich aussehen.

des


Ob dieser Mensch auch Fußball spielen kann, wird sich noch raus stellen. Auf jeden Fall hat der Fuchs Allofs somit immerhin den finanzkräftigen Schlagermarkt Deutschlands abgedeckt.

3. Fazit

Wer bis hierhin gelesen hat, wird vielleicht festgestellt haben, dass alle Vereine außer Bremen bloß Mittel zum Zweck waren. Mit diesem Artikel wollte ich lediglich auf die Ähnlichkeit zwischen Hansi Hinterseer und Moreno aufmerksam machen und mir die Langeweile in der Regionalbahn von Trier nach Saarbrücken vertreiben. Nichtsdestotrotz wünsche ich allen Beteiligten und Lesern eine spannende Spielzeit 2009/2010 und Mainz natürlich den Abstieg.

Montag, 3. August 2009

Sieg in Habkirchen

Am ersten Spieltag der neuen Saison 2009/2010 war der SV Schwarzenbach in Rubenheim zu Gast. Bei relativ gutem Wetter war das Spiel der Zweiten Mannschaft recht gut besucht und das Kommen sollte mit einem zwar nicht an Toren reichen, aber dennoch recht guten Spiel entlohnt werden. Die Rubenheimer Mannschaft begann beherzt und konnte sich bereits ab der ersten Minute Chancen erarbeiten. Christian Endlich traf unmittelbar nach dem Anstoß leider nur das Gebälk und die folgenden Minuten darauf kann man wahrlich mit einem Sturmlauf der Schwarz-Weißen Recken vergleichen. Allerdings kam man nicht zum erhofften Führungstreffer.
Nach 20 Minuten gelang es den Gästen besser sich aus der Umklammerung zu befreien und die Entlastungsangriffe der Homburger mehrten sich. Just in dieser Schwächephase Rubenheims geschah auch die 1:0-Führung für den Gast, die zu diesem Zeitpunkt wohl eher schmeichelhaft, wenn auch nicht ganz unverdient (sie hatten nur noch 10 Spieler) war. Mit diesem Stande ging es auch in die Halbzeit.
Graf stellte nun das System um und schickte mit Franz Sand einen dritten Stürmer auf das Feld, in der Hoffnung die gegnerische Abwehr zu überrollen. Dies sollte aber lange auf sich warten lassen. Rubenheim verstand es zwar den Ball laufen zu lassen und gelegentlich schöne Spielzüge zu demonstrieren, doch es litt am Arsenal-Syndrom; der finale Pass kam nicht an oder wurde nicht gebührend verwertet. Die gefühlte 256. Torchance nutzte endlich Elmar Weyer mit einem schönen Distanzschuss und glich zum 1:1 aus. Dies war dem TuS allerdings zu wenig und es wurde noch mehr Druck in der Offensive ausgebaut. Doch wie schon vor dem Ausgleich, schaffte man es nicht das Leder über die Torlinie zu drücken und so musste man sich gegen eine dezimierte Mannschaft mit einem Unentschieden begnügen.
Im Anschluss an das Spiel steuerte Neu-Kapitän Benjamin Schöndorf einen Großteil zur gemeinschaftlich erworbenen Kiste Bier bei und so konnte man entspannt die unglückliche 1:2-Niederlage der ersten Mannschaft begutachten.

Aufstellung: Hans-Peter Schöndorf, Andreas Lenert, Florian Kaschube, Benjamin Schöndorf, Christian Endlich, Stephan Blatt, Nicolas Welsch, Michael Roggenland, Tobias Nessesohn, Dennis Kempf, Jörg Anna

Bank: Elmar Weyer, Philipp Leiner, Eugen Beck, Franz Sand, Andreas Gölzer

Tor: Elmar Weyer

Vorab: Das nächste Spiel findet gegen Medelsheim-Brenschelbach auf der Rasensportanlage in Brenschelbach statt. Die Spieler des TuS werden gebeten sich in der laufenden Woche, so weit es geht, sich möglichst oft auf Rasen aufzuhalten. In den kommenden Wochen wird Fuba leider ausfallen müssen, da der Schreiber beruflich verhindert ist.

Montag, 20. Juli 2009

Die Weser

Die Weser ist ein Fluss, der sich von Mitteldeutschland bis Norddeutschland erstreckt, um schließlich in der Nordsee, unweit von Bremerhaven, seine Vollendung zu finden. Viele Menschen verbinden mit ihr die Hansestadt Bremen, denn dies ist wohl wirtschaftlich die eindeutig bedeutendste Stadt, welche Anteil an der fluvialen Pracht der Weser besitzt. Was aber viele Menschen nicht wissen ist, dass man die Weser als größtes gesamtdeutsches Projekt betrachten muss.
Die Ursprünge der Weser (Fulda und Werra) findet man nämlich in Hessen und Thüringen, eben jenen Staaten, die sinnbildlich für das Dilemma der BRD, für die innere Zerrissenheit des noch jungen Staates und nicht zuletzt für das Gefälle zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands stehen. Auf der einen Seite ist das wirtschaftlich starke, dynamische Land am Main, auf der anderen Seite ist Thüringen.
Unmittelbar nach dem Fall der Mauer, welcher sich nun vor knapp 20 Jahren ereignete, trafen sich Vertreter beider Länder, sowie private Investoren an den pittoresken innerdeutschen Schießanlagen um ein einmaliges und einzigartiges Vorhaben zu beschließen; den Bau der Weser. In beiden designierten Bundesländern sollte man jeweils eine Quelle erschaffen und somit Starthilfe für einen neuen Fluss, welcher alle bisher da gewesenen Flüsse an Schönheit und Pracht überbieten sollte und welcher die ewige Frage nach dem besseren Deutschland (West oder Ost) ein für alle mal klären sollte. Der Fluss sollte die Entscheidung fällen und sich für eine bestimmte Himmelsrichtung, in die er letztendlich zu fließen gedenkt, entscheiden.
Das Ergebnis ist bekannt. Die Weser entschied sich für den an Wirtschaft starken Westen; wer kann es ihr verdenken? Viel brisanter dagegen sind die Konsequenzen des Ergebnisses. Mit seiner Entscheidung für die Alt-BRD hatte sich der Fluss nämlich zugleich für eine Kollision mit dem Nordmeer entschieden. Hätte er einen 'Schlenker' gen Osten gemacht, wäre er womöglich in der Oder oder der Neiße aufgegangen, was an sich nichts Schlimmes ist, denn beide Flüsse sind im Gegensatz zur internationalen Nordsee als klare Bekenntnisse zu Deutschland zu betrachten.
Mit dem traurigen Ende im Nordmeer geschieht allerdings die todale Auflösung der Weser, welche zum einen einer absoluten Ablehnung alles Deutschen gleich kommt, zum anderen aber auch das Scheitern des gesamtdeutschen Projekts sehr gut veranschaulicht. So fällt letzten Endes das auseinander, was auseinander gehört.

Samstag, 23. Mai 2009

Der Abschluss

Nachdem die Rubrik Fuba nun einige Monate im Argen lag, sieht der Verantwortliche sich nun veranlasst einige Zeilen zu den Geschehnissen der Rückrunde zu schreiben.
Gewohnt schleppend kam die Reserve des TuS aus der Winterpause und musste bei der Union in Homburg antreten. Man verfügte über sehr wenige Spieler und folgerichtig kam es zur ersten Klatsche der Spielzeit. 1:4 musste man sich geschlagen geben und mehr gibt es zu diesem Spiel auch nicht zu sagen.
Die Woche drauf war dann die sympathische Mannschaft aus Bruchhof zu Gast, die angetrieben von einer Schar mitgereister Fans regelrecht auftrumpfte und den Meister mit 4:3 besiegen konnte. Rubenheim knüpfte nahtlos an die Leistung der vergangenen Woche an und musste sich am Ende knapp geschlagen geben und einen herben Rückschlag in Sachen Meisterschaft einstecken.
Doch die Krise sollte einige Zeit später durch einen knappen Sieg in Heckendalheim beendet werden. In einer guten zweiten Halbzeit gelang es den Ruumsern zwei mal auszugleichen und am Ende durch einen 3:2 Auswärtserfolg doch noch 3 Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Endgültig vorbei mit dem Augenkrebsfußball war es dann am nächsten Spieltag, als man trotz personeller Schwierigkeiten den Hauptkonkurrenten vom Vorjahr deutlich besiegen konnte. Rubenheim schien wieder obenauf zu sein.
Allerdings musste man leider auf einen Ausrutscher der Alschbacher hoffen, um noch ernsthaft im Meisterschaftsrennen mitreden zu können und so schaute man sich einige Sonntage lang gebannt die restlichen Ergebnisse der Kreisliga B an, wurde aber Wochenende um Wochenende enttäuscht.
Am vorletzten Spieltag war dann Elversberg und ein lustiger Schiedsrichter zu Gast. Beide erledigten ihre Aufgaben lediglich rudimentär und so konnten die Ruumser mit 10 Mann einen zu keiner Zeit gefährdeten 2:0-Sieg einfahren.
Besonders bitter war dann das Wochenende darauf. Alschbach, die durch ihren Sieg in der Vorwoche nun unerreichbar an der Tabellenspitze standen, waren zu Gast. Kapitän Benjamin Schöndorf hatte die unangenehme Aufgabe dem neuen Meister zu gratulieren und einen Strauß Blumen zu überreichen, den die Alschbacher sogleich verzehrten.
Zum Spiel gibt es wenig zu sagen. Rubenheim spielte in der ersten Hälfte stark und ging mit 2:0 in Führung, obwohl ein besseres Ergebnis verdient und auch ein Muss gewesen wäre. In Abschnitt Zwo gelang es dem TuS dann aber noch den Vorsprung in letzter Minute zu verspielen und sich die Punkte mit den Gästen zu teilen; ein sehr unrubenheimerisches Verhalten.
Nichtsdestotrotz wurde in Rubenheim gefeiert, denn obgleich man die vierte Meisterschaft in Folge vergeigt hatte, gab es Grund für diverse Zelebrationen. Der Titel der ersten Mannschaft und der damit zusammen hängende Aufstieg in irgend eine höhere Spielklasse wurde mit zahlreichen Getränken begossen und bis spät in die Nacht wurde gefeiert.
Doch nun zu den wichtigen Dingen im Leben. Es ist an der Zeit jemanden zu ehren, der sonst nie im Mittelpunkt steht: der Castor fiber, den viele von Ihnen wohl besser als Europäische Biber kennen. Der gemeine Biber gilt schon seit dem Mittelalter als Nutztier. Das so genannte Bibergeil, ein Pheromon, welches die possierlichen Tiere nutzen um ihr Hoheitsgebiet abzugrenzen, war als Allzweckheilmittel bekannt und kostete so manchen Fürsten mehrere Taler. Auch war das Fell des Bibers sehr beliebt, da man daraus sowohl einen modischen Kopfschmuck für die Dame, als auch gut wärmende Schutzkleidung für den Herrn herstellen konnte. An Fastentagen war es erlaubt Biber zu verspeisen, da der gemeine Biber durch den Schuppenschwanz als Fusch oder so angesehen wurde.
Die aktuelle Population des Bibers im Saarland beträgt 250 Tiere. Somit liegt das Bundesland an der Westgrenze Deutschlands ungefähr auf Platz 5 des Länderrankings. Im Saarland wird der Biber vorwiegend zum Fällen von Bäumen und zur Holzbearbeitung genutzt. Keine, von Menschenhand erbaute Maschine vermag es dem Biber Paroli zu bieten, wenn es darum geht Tische zu bauen. Somit ist der Biber gerade für die Gastronomie unabdingbar. Dies wird auch deutlich durch Kampagnen wie „Ohne Biber keine Bar“, die bundesweit versuchen den Biber wieder präsenter zu machen.
Helfen Sie den Biber wieder zu dem zu machen was er ein mal war. Ein beliebtes Tierchen, das in Einklang mit Mensch und Natur lebt und nicht vom Aussterben bedroht ist. Retten Sie den Biber.

Samstag, 4. April 2009

Aprilgedanken

Gestern war ein denkwürdiger Tag. Der US-Präsident Obama betrat deutschen Boden und traf sich u.a. mit dem Merkelchen. Jetzt, da Obama endlich hier ist kann nichts mehr schief gehen, denn der Retter, der uns in der Verkündung versprochen wurde, ist kein geringerer als eben dieser Obama.
Allein schon sein Name ist pure Poesie. Lautmalerisch schaffte es der Verfasser die beiden labialen Laute b und m mit den wunderschönen Vokalen o und a einzurahmen. Nicht umsonst sind ebendiese Laute bei vielen Feuerwerken und anderen wunderbaren Ereignissen zu vernehmen wenn sachkundige Mitbürger ihr Erstaunen, aber auch ihre Begeisterung ausdrücken wollen.
O und a sind relativ tiefe Vokale und unterstreichen den Ernst und die Würde des Präsidenten. In der Reihenfolge lässt sich ein Trend nach vorne erkennen. Während o ein Laut ist, der sehr weit hinten im Mundraum gebildet wird, entsteht a in der Mitte. Dies unterstreicht den wesentlichen programmatischen Punkt des Erlösers, nämlich den progressiven Moment in seinem Handeln und Tun. Kein anderer steht wie Obama für change, also für Wechselgeld, welches er bereitwillig jedem Obdachlosen dem er begegnet spendet.
Auch das Verhalten des Obama lässt auf ein offensives, nach vorne gerichtetes Handeln schließen. Spekulierte ein ARD-Fuzzi noch Obama würde am Heck des Flugzeuges aussteigen, tat dieser eben dies nicht und benutzte den Ausgang vorne. Dies zeugt davon, dass der Heiland ein Mann der Tat ist, der im Flugzeug gerne vorne sitzt, weil es zum einen den progressiven Touch hat und zum anderen er jederzeit dazu in der Lage wäre das Flugzeug zu steuern, falls der Pilot wegen einer etwaigen Fischvergiftung ausfallen würde. (Thx to Alexander von Pril.)
Nun ist er endlich da. In unserem Deutschland. Unserer Heimat in der wir geboren sind und die wir lieben. So wie wir Barack Obama lieben und den Boden unter seinen Füßen küssen, denn nur er kann uns retten vor dem drohenden finanziellen Kollaps, der uns demnächst alle in den Ruin treiben wird.

P.S.: Einzig zu klären bleibt allerdings die Frage über was sich die First Lady mit Joachim Sauer unterhalten will. Häkelgardinen und Kochrezpte fallen da wohl als Gesprächsthemen aus...

P.P.S.: Die surrealen Erlebnisse vom 3. April 2009 wurden komplettiert indem ich von Ostdeutschen Bananen geschenkt bekam. Dies sei aber nur am Rande erwähnt.

Freitag, 13. März 2009

Simple Jack's been to Colchester

retard

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Global Fuff

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