Montag, 12. Februar 2007

Worschd - Wirklich ein Spiel NUR für Männer?

An einem ungewöhnlich milden Februarmorgen klingele ich im zweiten Stock der berüchtigten Wampachstraße 8. Mein Gemütszustand ist eine Mischung zwischen Nervosität und auch etwas Angst. Nico Laninger öffnet die Tür und empfängt mich mit einem freundlichen Lächeln. "Hi. Ich bin vom Schnupp Dogg-Blog und komme wegen dem Spiel" sage ich und werde darauf hastig in den Flur gezogen. Nico sagt mir, dass ich gerade rechtzeitig gekommen bin denn die Partie soll gleich los gehen.
Nachdem ich über geschätzte 250 Paar Turnschuhe ins Wohnzimmer stolpere werde ich den beiden anderen Pionieren Dennis und Philipp vorgestellt. Jetzt kanns endlich los gehen.
Für diese erste Partie Worschd wird Philipp basisdemokratisch zum "Motherfucker" gewählt. Das bedeutet, dass er Spielleiter und Kartengeber ist. Er teilt jedem "Player" drei Spielkarten aus und das Spiel kann beginnen. Von nun an wird alles ein wenig seltsam.
Philipp beginnt die beiden anderen mit fingierten Adelstiteln anzusprechen und eröffnet den ersten "Dringling". Jeder der Gladiatoren ist nun berechtigt eine Karte seiner Wahl gegen eine Neue aus dem Stapel einzutauschen. Nachdem jeder "Player" sein Set wieder komplettiert hat erkundigt sich der "Mofo" nach dem Wohlbefinden eines jeden um gleich darauf den zweiten Dringling eizuleiten. Nun darf man bis zu zwei Karten tauschen. Ein Angebot, das niemand ausschlagen kann.
Philipp schaut kurz auf den Laptop, der das Wohnzimmer schon die ganze Zeit mit dem Smash-Hit von Billy Ray Cyrus "Achy Breaky Heart" beschallt und beginnt die Frage ob Deutschland den Steinkohleabbau auch weiterhin subventionieren soll zu erörtern. Jeder "Player" gibt ein kurzes Statement ab und der alles entscheidende dritte Dringling beginnt.
Alle tauschen ihr gesamtes Set ein. Niemand scheint etwas auf der Hand zu haben. Am grandiosen Höhepunkt "Achy Breaky Heart"s schauen sich alle drei intensiv gegenseitig in die Augen und es kommt zum Showdown.
Philipp jubelt: "Da hat der dritte Dringling mich gerettet. ZINGO!" Er steht somit als Sieger fest. Dennis und Nico haben keine Karten von Wert und ermitteln den 2. Platz mit dem altbewährten Schnick-Schnack-Schnuck-Verfahren.
99 Runden und eine Flasche Korn später hat Philipp dann auch den Gesamtsieg geschafft. Er ist somit der erste Gewinner des berühmten Worcester-Derby und nebenbei bemerkt auch ein wenig angetrunken.
"Wäsche beim Worschd isses wie bei de Fraue. Stecksche im falsche Loch bische im Aasch!" lallt er mir ins Ohr und ich bin mehr und mehr der Überzeugung, dass meine Zeit hier abgelaufen ist. Ich verabschiede mich und kündige mich für die nächste Partie an. Ich mag während des Matchs vielleicht meinen Verstand verloren haben aber dafür hab ich neue Freunde gefunden.
Durch mein Experiment bin ich jetzt endlich davon überzeugt, dass Worschd ein Spiel ist, das wirklich nur echte Kerle spielen können. Nicht umsonst werden die ureigensten Triebe des Mannes angesprochen. Man diskutiert über Politik, es wird permanent geflucht und sich gegenseitig beleidigt und am Schluss wird der Letzte bzw. Schwächste (in diesem Fall Nico) gedemütigt.

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